Bigliel: «Gegen A13-Ausweichverkehr durch die Dörfer»

Der Ruf nach Massnahmen gegen den Ausweichverkehr durch Dörfer wird immer lauter. In der Februarsession des Grossen Rates wird von FDP-Grossrat Thomas Bigliel ein Auftrag platziert, der einen Lösungsvorschlag enthält. 

Die Thematik ist schon länger bekannt und ein Ärgernis in vielen Ortschaften. An Wochenenden führt das hohe Verkehrsaufkommen auf der Autobahn A13 regelmässig zu Staus von Rothenbrunnen bis Murg. Dies verführt viele Verkehrsteilnehmer*innen den «Schleichweg» durch die Ortschaften wählen, was wiederum die kommunalen Verkehrssysteme an ihre Grenzen bringt und bei der Wohnbevölkerung verständlicherweise für Unmut sorgt. Vermehrt wird von der Gefahr berichtet, dass Blaulichtorganisationen aufgrund der Verkehrssituation ihre Funktionen am Wochenende nicht mehr adäquat wahrnehmen können, Busse nicht mehr zeitgerecht verkehren und die Wohnqualität der einheimischen Bevölkerung sinkt.

In der Februarsession des Grossen Rates Graubünden, die am 14. Februar startet, wird es die Regierung mit einem Auftrag betreffend des A13-Ausweichverkehrs durch die Dörfer zu tun bekommen. Der Grossrat Thomas Bigliel (FDP, Fünf Dörfer) hat einen Auftrag vorbereitet. Er fordert die Regierung auf, die vom touristischen Rückreiseverkehr zunehmend geplagten Gemeinden entlang der A13 mit hoher Dringlichkeit zu unterstützen, damit für die Bevölkerung eine schnelle und nachhaltige Lösung des Problems gefunden werden kann. «Der Kanton Graubünden unterstützt die Gemeinden koordinativ und sucht den Austausch mit dem Kanton St. Gallen», fordert der Grossrat.

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Auch für Rettungskräfte ein Ärgernis: Die FDP will, dass der Ausweichverkehr durch die Dörfer deshalb gestoppt wird (Bild: PD).

«Die Problematik ist schon lange bekannt», sagt Bigliel. Namentlich in Zizers sorge der A13-Rückreiseverkehr an den Wochenenden immer öfter für unhaltbare Zustände. Er verweist auf eine in der Augustsession 2021 eingereichte Anfrage des Zizerser SVP-Grossratsrats und Gemeindevorstands Benjamin Hefti. Dieser wollte unter anderem von der Regierung wissen, ob zeitnah mit Massnahmen zur Schliessung der Autobahnausfahrt Zizers bei Überlastung gerechnet werden könne. Es war nicht der erste parlamentarische Vorstoss in dieser Angelegenheit. In ihrer Antwort auf Heftis Anfrage schrieb die Regierung: «Im Allgemeinen kann festgehalten werden, dass Handlungsbedarf besteht.» Im Nationalstrassenperimeter liege die Zuständigkeit jedoch nicht bei den Kantonen, sondern beim Bundesamt für Strassen (Astra). Dieses plant, zur Verbesserung des Verkehrsflusses die Ein- und Ausfahrtsspuren beim Anschluss Landquart zu verlängern. In den Jahren 2025/2026 soll zudem entlang der A13 eine elektronische Anlage zur Geschwindigkeitsreduktion bei Verkehrsüberlastung installiert werden. Diese Massnahme soll der Verbesserung des Verkehrsflusses dienen.

«Andernorts geht es auch»

Bigliel ist jedoch der Ansicht, dass jetzt und nicht erst in ein paar Jahren Massnahmen gegen die Verkehrsverlagerung in die Dörfer ergriffen werden müssen. «Andernorts geht das auch», erklärt er. Der Grossrat fordert die Regierung auf, zu prüfen, ob der touristische Ausweichverkehr mit einem temporären Wochenend-Fahrverbot mit der Zusatztafel «Nur Zubringerdienst gestattet» minimiert werden könnte. «Das Astra und der Kanton Bern haben bei der Umgestaltung des Verkehrsknotens Muri in den Jahren 2017–2019 eine ähnliche Lösung mit der Gemeinde Muri bei Bern realisiert», so Bigliel weiter. In seinem Auftrag fordert er die Regierung zudem auf, beim Kartendienst Google Maps das Anliegen zu platzieren, dass den Benutzerinnen und Benutzern keine Ausweichrouten über die Dörfer vorgeschlagen werden.

Einige Hoffnungen setzt Bigliel ausserdem auf das von den Regionen Viamala, Imboden, Plessur, Landquart und Sarganserland angeregte Treffen mit den Strassenverantwortlichen von Bund und Kanton. Dieses soll Ende März stattfinden. «Ich hoffe, dass die Regierung auch aufgrund dieser Gespräche am runden Tisch das Problem erkennt und unser Anliegen zuoberst auf die Agenda setzt.»


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Text: Silvia Kessler, Teaserbild: Elea Bank

2018 FDP.Die Liberalen Kreis Fünf Dörfer